Komprimierter Stammbaum - Effiziente Struktur im Vertrieb

Komprimierter Stammbaum - Effiziente Struktur im Vertrieb

Was bedeutet „komprimierter Stammbaum" überhaupt?

Ein komprimierter Stammbaum ist eine Regel, die bei der Provisionsberechnung im Strukturvertrieb angewendet wird, wenn Provisionen über mehrere Ebenen hinweg gezahlt werden.

Im klassischen unilevel - oder Ebenenmodell wird Provision häufig nach festen Ebenen gezahlt:
Beispiel:

    1. Ebene: 10 %
    1. Ebene: 5 %
    1. Ebene: 3 % usw.

Aber was passiert, wenn auf einer dieser Ebenen ein Vertriebspartner inaktiv ist oder gar keine Umsätze macht?
Ohne Komprimierung würde diese Ebene trotzdem gezählt und du würdest Provision auf einen inaktiven Partner verlieren oder gar keine Provision auf tiefer liegende, aktive Partner erhalten.


Komprimierung

Ein komprimierter Stammbaum sorgt dafür, dass aktive Partner bei der Berechnung nach oben rücken, sobald jemand in der vorgesehenen Struktur nicht aktiv oder nicht qualifiziert ist. Die Provision wird dadurch nicht verschenkt, sondern gezielt auf aktive Personen umgelegt.


Ein einfaches Beispiel:

Du erhältst Provision bis zur 3. aktiven Ebene.
Dein Stammbaum sieht so aus:

Du  
│  
A (aktiv)  
│  
B (inaktiv)  
│  
C (aktiv)  
│  
D (aktiv)

Ohne Komprimierung:

  • A = 1. Ebene
  • B = 2. Ebene → inaktiv
  • C = 3. Ebene → aber wird nicht berücksichtigt, weil sie zu tief liegt
    → Du bekommst nur auf A und B Provision.

Mit Komprimierung:

  • A = 1. aktive Ebene
  • C = 2. aktive Ebene (rückt nach oben)
  • D = 3. aktive Ebene
    → Du bekommst Provision auf alle drei.

Komprimierung ist kein “Trick”, sondern eine faire Methode, um sicherzustellen, dass Provisionen dort ankommen, wo Leistung erbracht wird. Inaktive oder nicht qualifizierte Partner werden nicht benachteiligt, aber sie blockieren auch keine Einkommenspotenziale.

Es ist eine elegante Lösung, um wachsende Strukturen leistungsbezogen zu vergüten, ohne dass Lücken im Stammbaum zu Einkommensverlust führen.


Wann wird ein Stammbaum komprimiert?

Ein komprimierter Stammbaum wird immer dann eingesetzt, wenn das Vergütungssystem auf mehrere Ebenen oder Generationen ausgelegt ist und gleichzeitig nur aktive, qualifizierte Partner in die Provisionsberechnung einbezogen werden sollen.


Komprimierung kommt immer dann ins Spiel, wenn nicht gezahlt werden soll, nur weil jemand “da ist” – sondern weil jemand auch tatsächlich etwas leistet.


Typische Anwendungsfälle für Komprimierung:


1. In Ebenenmodellen (z. B. unilevel )

Du möchtest Provision bis zur 5. Ebene zahlen – aber was, wenn Ebene 3 inaktiv ist? Mit Komprimierung wird die 6. Person (wenn aktiv) als neue 5. Ebene betrachtet.


2. Bei Qualifikationsbedingungen

Ein Vertriebspartner erhält Provision nur, wenn er z. B. 3 aktive Linien in seiner Downline hat. Inaktive Linien werden übersprungen aktive rücken “hoch”, um die Bedingung zu erfüllen.


3. In Bonus- oder Karrierestufen-Systemen

Ein bestimmter Bonus wird nur dann gezahlt, wenn innerhalb der Downline X aktive Partner auf bestimmten Ebenen vorhanden sind.
Komprimierung hilft, diese Ebenen leistungsorientiert zu füllen, unabhängig von der Tiefe.


4. In Kombination mit Generationen-Boni

Anstelle von Ebenen wird nach “Generationen” gezahlt – also Blöcken zwischen aktiven oder qualifizierten Führungskräften.
Hier wird ebenfalls komprimiert, um echte Leistung sichtbar zu machen.


In der Praxis gibt es immer wieder Partner, die inaktiv werden, nur sporadisch arbeiten oder ihre Qualifikationen nicht erfüllen. Ein faires Provisionsmodell sorgt dafür, dass andere aktive Teammitglieder nicht darunter leiden und genau dafür ist die Komprimierung da.


Varianten der Komprimierung: dynamisch, statisch und generationsbasiert

Es gibt nicht “die eine” Art, wie ein Stammbaum komprimiert wird. Je nach System, Provisionsmodell und Software können unterschiedliche Logiken zur Anwendung kommen, um inaktive oder nicht qualifizierte Partner zu überspringen.

Hier sind die drei häufigsten Varianten im Überblick:


A) Dynamische Komprimierung (live und flexibel)

Bei der dynamischen Komprimierung wird der Stammbaum bei jeder Provisionsabrechnung neu berechnet abhängig davon, wer zu diesem Zeitpunkt aktiv ist. Inaktive oder nicht qualifizierte Partner werden einfach übersprungen, und die darunterliegenden aktiven rücken automatisch nach.

Beispiel:

  • Provision auf 5 aktive Ebenen
  • Partner A (aktiv)
  • Partner B (inaktiv)
  • Partner C (aktiv)

-> C rückt auf die 2. aktive Ebene nach


Vorteile:

  • Immer aktuelles, leistungsgerechtes Ergebnis
  • Ideal für Unternehmen mit monatlicher Aktivitätsprüfung
  • Kein “Verlorengehen” tieferer Umsätze

Herausforderung:

  • Abrechnungstechnisch anspruchsvoll, erfordert gute Softwarelösung

B) Statische Komprimierung (temporär bereinigt)

Bei der statischen Komprimierung wird der Stammbaum zu einem bestimmten Zeitpunkt bereinigt meist monatlich. Inaktive Partner werden aus der Struktur entfernt oder markiert, und die neue Struktur bleibt dann bis zur nächsten Berechnung bestehen.

Beispiel:

  • Abrechnungsmonat beginnt, Partner B war letzten Monat inaktiv, wird nicht berücksichtigt
  • Die neue, “statische” Struktur bleibt für den aktuellen Abrechnungszeitraum bestehen

Vorteile:

  • Berechnung bleibt für den Monat konsistent
  • Weniger komplex als dynamisch
  • Besser nachvollziehbar für Vertriebspartner

Herausforderung:

  • “Verzögerungseffekt”: wenn ein Partner wieder aktiv wird, ist das erst im nächsten Zyklus sichtbar

C) Generationenbasierte Komprimierung (strukturell orientiert)

Hier wird nicht nach festen Ebenen, sondern nach Generationen vergütet, also nach “Abschnitten” im Stammbaum, die durch aktive oder qualifizierte Führungskräfte definiert sind.


Beispiel:

  • Provision auf 3 Generationen
  • Jede Generation endet, sobald ein Partner mit z. B. Karrierestufe X oder Qualifikation Y erreicht ist
  • Alle dazwischenliegenden Partner werden komprimiert, d. h. ignoriert

Vorteile:

  • Sehr leistungsgesteuert
  • Stärkt den Aufbau von aktiven Führungslinien

Herausforderung:

  • Erklärungsintensiv für neue Partner
  • Sehr individuell und nicht für jedes Geschäftsmodell geeignet

Wann ist ein komprimierter Stammbaum für dein Geschäftsmodell geeignet?

Ein komprimierter Stammbaum ist besonders wertvoll, wenn du sicherstellen möchtest, dass Provisionen dort ankommen, wo tatsächlich Leistung erbracht wird. Es ist daher besonders wichtig, zu überprüfen, ob ein komprimierter Stammbaum für dein Geschäftsmodell geeignet ist.


Vorteile eines komprimierten Stammbaums

Ein komprimierter Stammbaum bringt viele Vorteile, sowohl für dich als Anbieter eines Vertriebssystems als auch für deine aktiven Vertriebspartner. Er ist vor allem dann wertvoll, wenn du sicherstellen möchtest, dass Provisionen dort ankommen, wo tatsächlich Leistung erbracht wird.


1. Keine Provisionslücken durch Inaktive

Im klassischen Ebenenmodell blockieren inaktive Partner oft ganze Provisionsstufen. Umsatz wird gemacht, aber niemand bekommt etwas dafür. Ein komprimierter Stammbaum verhindert das, indem er aktive Partner nachrücken lässt. So wird der Umsatz in der Tiefe auch wirklich belohnt.


2. Belohnung für Engagement und Aktivität

Aktive Vertriebspartner fühlen sich gerecht entlohnt, weil sie nicht durch Inaktive “ausgebremst” werden. Das steigert die Motivation, dran zu bleiben und sorgt für eine gesündere Dynamik im Team.


3. Weniger Provisionskostenverschwendung

Wenn du Provisionen auf inaktive Partner zahlst, entsteht ein unnötiger finanzieller Aufwand. Komprimierung hilft dabei, zielgerichteter auszuzahlen. Also an die, die auch wirklich zur Wertschöpfung beitragen.


4. Flexibel kombinierbar mit bestehenden Plänen

Die Komprimierungslogik kann in bestehende unilevel -, hybrid - oder Karrierepläne integriert werden ohne dass du dein gesamtes Provisionssystem überarbeiten musst. Das macht sie zu einem starken Ergänzungsbaustein, besonders für Unternehmen, die wachsen.


5. Stärkere Führungslinien durch generationsbasierte Komprimierung

Wenn du nach aktiven Führungskräften komprimierst (z. B. auf Generationenbasis), stärkst du gezielt den Aufbau von leistungsfähigen Linien und Leadern. So entsteht natürliche Tiefe, ohne dass du ungewollt inaktive Strukturen “mitziehst”.


6. Besser planbare Provisionsstruktur

Durch Komprimierung kannst du Provisionen gezielter steuern und sicherstellen, dass Leistungsanreize wirken, ohne dass dein System übermäßig teuer oder unfair wird.


Mögliche Nachteile und Herausforderungen

So wirkungsvoll ein komprimierter Stammbaum auch ist – er bringt auch einige Herausforderungen mit sich, die du bei der Planung und Umsetzung kennen solltest. Denn was technisch und logisch korrekt ist, kann in der Praxis trotzdem zu Verwirrung führen, wenn es nicht gut kommuniziert oder umgesetzt wird.


1. Erklärungsbedarf für neue Partner

Komprimierung ist für Einsteiger nicht sofort verständlich. Die klassische Denkweise: “Ich bin in der 3. Ebene, also bekomme ich Provision” funktioniert hier nicht immer. Wenn ein inaktiver Partner übersprungen wird, rückt ein tieferer Partner “nach oben”.
Das kann zu Fragen führen wie: “Warum ist diese Person plötzlich meine 2. Ebene?”


2. Höhere technische Komplexität

Je nach Modell (dynamisch, statisch, generationsbasiert) braucht es eine leistungsstarke Abrechnungslogik. Manuell ist das kaum fehlerfrei durchführbar.


3. Möglicher Leistungsdruck auf schwächere Partner

Wenn Partner merken, dass sie “übersprungen” werden, weil sie inaktiv sind, kann das demotivieren, besonders bei Gelegenheitsverkäufern oder Neulingen.


Verwirrung bei kombinierter Vergütungsstruktur

Wenn Komprimierung mit Karriereplänen oder Qualifikationen kombiniert wird, kann das System schnell zu komplex wirken. Komprimierung ist ein starkes Mittel, aber nur dann, wenn es durchdacht, transparent und technisch sauber umgesetzt wird. Mit der richtigen Software, einer klaren Kommunikation und guter Partnerführung ist sie ein echter Gamechanger für wachsende Vertriebsorganisationen.


Zusammenfassung: Die Stärken des komprimierten Stammbaums nutzen

Der komprimierte Stammbaum ist kein komplexes Detail für Technikfreaks, sondern ein hochwirksames Werkzeug, um dein Provisionsmodell leistungsorientierter, fairer und skalierbarer zu machen. Er sorgt dafür, dass Provisionen nicht in inaktiven Ebenen verloren gehen, sondern dort ankommen, wo tatsächlich gearbeitet wird. Gerade in wachsenden Vertriebsstrukturen ist das ein entscheidender Vorteil für deine Partner wie auch für dein Unternehmen.


Die wichtigsten Erkenntnisse auf einen Blick:

✔ Komprimierung bedeutet: aktive Partner rücken nach oben, wenn jemand in der Struktur inaktiv ist
✔ Es gibt verschiedene Varianten: dynamisch, statisch und generationsbasiert
✔ Du sparst Provisionskosten, ohne am falschen Ende zu kürzen
✔ Deine aktiven Partner fühlen sich belohnt und motiviert
✔ Für die Umsetzung brauchst du eine Software, die diese Logik sauber abbildet


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